It's Organic if you have a closer look - Wolfgang Spahn
Audio und Video installation, 2017
Verschiedene Konfigurationen.
Editionen: 5+2AP
Die Audio-Video-Installation It's Organic If You Look Close Enough des Künstlers Wolfgang Spahn zielt darauf ab, die sogenannte perfekte Oberfläche zu dekonstruieren, die in der virtuellen Sphäre durch die zeitgenössische digitale Technologie geschaffen wird. Indem er die Oberfläche von OLED-Monitoren mit Hilfe von Makrofilmen erkundet, macht die Kamera die ausgefransten Ränder der Organic Light Emitting Diodes (OLEDs) sichtbar. So entstehen Bilder, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen wären: Die vermeintlich homogenen, perfekten Quadrate sind bei der Annäherung mit Makroobjektiven tatsächlich einzigartig geformt, ausgefranst und uneben.
Ein Triptychon aus drei OLED-Monitoren, die mit einer Raspberry Pi-Kamera ausgestattet sind, zeigt jeweils Muster, die durch Makrofilme der ausgefransten Pixel entstehen und wieder neu erzeugt werden. So ist jeder Monitor sowohl die Quelle als auch die Darstellung der Muster, die in einer endlosen Rückkopplungsschleife erzeugt werden. Diese Muster sind vielfältig, denn die Makrofilmaufnahmen vergrößern ihre Objekte und erzeugen so performativ Veränderungen hinsichtlich Struktur, Farbe und Dimension der Bilder.
Insofern spricht die Installation sowohl die organische Struktur der OLEDs als auch die analoge Technologie aus, die Teil der digitalen Schnittstellen ist. Dabei erzeugt sie eine Desillusionierung: Die rein digitale Oberfläche kann nur als abstrakte Realität innerhalb der virtuellen Sphäre existieren. In dem Moment, in dem digitale Daten zugänglich gemacht werden - sei es durch den Einsatz von Monitoren, Kameras oder jeglicher Technologie, die es erlaubt, Daten zu speichern, zu teilen oder zu visualisieren - wird die reine digitale Oberfläche durch die Hardware der Interfaces unterbrochen, die immer analoge Technologie enthält.
Dennoch umfasst die Installation auch den virtuellen Raum. Die VGA-Eingangssignale (Video Graphics Array) der OLED-Monitore werden getrackt und ihr Klang verstärkt und gestreamt. Insofern wird der unpräzise Klang, der sich aus den organischen Bildern ergibt, im virtuellen Raum öffentlich zugänglich sein. Die Sonifikation der Daten kann als Interferenz verstanden werden: organisches Material greift in die perfekte Oberfläche der abstrakten virtuellen Kugel ein.
Hängung: Mit abgebildeten Ständern (inklusive) Hochformat, Querformat wenn ohne Ständer.
Gewicht variiert wenn mit oder ohne Ständer. Drei Monitorvarianten stehen zur Auswahl.