"The revolution will not be automated" , Clemens Schöll

Media Art animiertes Puppentheater

Eröffnung 8 Juli 2023, 16:00 - 21:30
Ausstellung: 12.07-09.08.2023, Mi-Sa 12:00 - 18:00
Ort: Markgrafenstraße 86, 10996 Berlin

Courtesy Clemens Schöll. Copyright: Ortrun Bargholz

Im Zentrum der Ausstellung »The revolution will not be automated« steht das ›kleine Automatisierungstheater‹. Die 17-minütige vollautomatische Puppentheaterinstallation erzählt mit klassischen Handpuppen die Geschichte des Wohnungsbots. Der Wohnungsbot ist eine kostenlose, quelloffene Software die Clemens Schöll 2019 entwickelt und veröffentlicht hat. Die Software wirkt als ein »Ibuprofen für die Wohnungssuche« und befreit Menschen scheinbar von den Symptomen des Mietenwahnsinns in Berlin. Nach einer anfänglichen Euphorie wendet sich die Lage im Stück allerdings gegen die Wohnungssuchenden und es drängt sich die Frage auf: Kann es technischen Lösung für soziale Probleme geben?

Das Puppentheater ist der dritte und letzte Teil des Werkzyklus »Von einem der auszog eine Wohnung in Berlin zu finden – Ein Automatisierungsdrama in drei Akten«. Die Arbeiten thematisieren anhand der Wohnungssuche in Berlin und den damit verbundenen Problemen die aktuellen und zukünftigen sozialen Herausforderungen durch Automatisierung. Diese verspricht Befreiung von Arbeit, wirkt sich aber oft auf wenig sichtbare Weise zum Nachteil bereits prekär lebender Bevölkerungsgruppen aus. Die Figuren und das Puppentheater spielen im Format und in Meta-Erzählungen mit den technologischen Zusammenhänge und ihren stereotypen Rollen.

Clemens Schölls Arbeit mit automatisiertem Puppen- und Objekttheater sucht nach narrativen Formen um Automatisierung, technische Systeme und ihre sozialen Folgen greif- und sichtbar zu machen. Die Abwesenheit einer spielenden Person verschiebt den Fokus vom psychologischen Subjekt hin zur Maschinerie als Sinnbild der agierenden Strukturen. Die Vertrautheit der Figuren und ihr Witz laden Menschen ein, sich auf die komplexen und abstrakten Zusammenhänge einzulassen.


Courtesy Clemens Schöll. Copyright: Ortrun Bargholz

Von einem der auszog eine Wohnung in Berlin zu finden. Ein Automatisierungsdrama in drei Akten — 3. Akt: In letzter Konsequenz

17 Minuten, keine Pause

mit:

Kasperle

Prinzessin

Krokodil

Wohnungsbot

gesprochen von

Monika Freinberger (Kasperle, Prinzessin, Krokodil)

Marlene [AWS Polly] (Wohnungsbot)

Lektorat

Christopher Heyder

Produktion

Ortrun Bargholz

 
 
Kybersonor meets Vision, Wolfgang Spahn

Markgrafenstraße 86,10969 Berlin
Eröffnung 14.04.23 17:00
Ausstellung:15.04.- 20.05.2023 
Öffnungszeiten: Mi-Sa 12:00 - 18:00

 Trailer Kybersonor meets vision

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Interaktive analoge Medienkunstausstellung.

Wir freuen uns auf eine weiter spannende Einzelausstellung von Wolfgang Spahn. Der deutsch-österreichische Künstler Wolfgang Spahn arbeitet hauptsächlich mit elektronischen Komponenten, die er substanziell und fundamental manipuliert bis daraus eigenständige Installationen und Kunstwerke entstehen. Dabei geht er mit einer radikalen Freiheit vor, die unser herkömmliches Verständnis von Signalen, Bildern, Tönen, Digitalem und Analogem durcheinander wirbelt. Wolfgang Spahn interessiert sich für die Ebene darunter. Besuchen Sie unsere Ausstellung und erleben Sie wie Wolfgang Spahn mit Elektronik Kunstwerke erschafft.

 

 

Die Ausstellung “Kybersonic meets Vision” zeigt aktuelle Klang-Licht-Video Installationen von Wolfgang Spahn, die Zeitmuster der Steuerprozesse kybernetischer Netzwerke audio-visuell erfahrbar machen. Kybernetik ist die Grundlage Künstlicher Intelligenz (KI), sie wird daher auch die Kunst des Steuerns genannt. Sie sichtbar und hörbar zu machen ist das Anliegen des Künstlers Wolfgang Spahn. Die Ausstellung zeigt Klang- und Licht- Strukturen, die aus dynamischen, selbstregulierenden und selbstorganisierenden Systemen erzeugt werden.

“Feedback und Oscillation” heißt ein Kapitel in “Cybernetics - or Control and Communication of the Animal and the Machine” (1948) des Begründers der Kybernetik, Norbert Wiener.
Zu diesen Ursprüngen kehrt Wolfgang Spahn mit seinen aktuellen Werken zurück. Entsprechend sind Rückkopplung und Schwingungen Kern dieser Werke, die Spahn deshalb als kybersonor und kybervisuell bezeichnet. Das künstlerische Material sind elektronische Schaltkreise, die steuern, regeln und schwingen.

Mit vom Künstler entwickelten Apparaturen, Projektoren und Synthesizern werden die so entstehenden elektromagnetischen Signale hörbar, sichtbar und erfahrbar. Die Signale bleiben dabei gleich, nur deren Manifestation unterscheidet sich. Klang und Licht werden dadurch gleichberechtigter Teil der Kunstwerke und somit integraler Bestandteil ihrer Ästhetik. Muster aus Reflektionen und Tönen vermählen sich zu einer originären Form aus Licht, Farbe und Geräuschen.

Zentraler Kern der Ausstellung ist ein Netzwerk aus analogen künstlichen Neuronen - das künstliche und künstlerische Gehirn, das alle Arbeiten verbindet. Diese von Wolfgang Spahn entwickelte Schaltung kommuniziert mit allen anderen Kunstwerken, sie verarbeitet deren Informationen und kontrolliert sie. Sie fungiert als “kunsterzeugende” künstliche Intelligenz, die alle um sie arrangierten Werke koordiniert und steuert. Insofern kann die Ausstellung auch im Sinne Valentin Breitenbergs als “Experiment mit künstlichen Wesen” verstanden werden.

Die gezeigten Arbeiten entstanden aus der Auseinandersetzung mit den Themen Zufall, Chaos und Selbstähnlichkeit - ein Topos aus der Chaosforschung der 1980er Jahre. Insofern sind alle Installationen zwar zentral gesteuert und koordiniert, zugleich aber immer von Chaos und Zufall bestimmtes akustisches und visuelles Geschehen. Regelmäßige Muster aus Klang und Licht sind daher im Detail ursprünglich und unvorhersehbar, sie wirken lebendig und natürlich. Wolfgang Spahn greift in seiner Kunst mithin aktuelle KI Entwicklungen auf, er versteht sie aber auch als Gegenentwurf zu den ent-emotionalisierten Oberflächen unserer Zeit. Somit ist diese Kunst in ihrem Inneren eine Universelle und Konkrete, und dennoch erscheint und erklingt sie in ihrer Außenwirkung lebendig, natürlich und sinnlich.

Text: Dr. Ricarda de Haas

Wir danken:




 

 

Wolfgang Spahn ist ein österreichisch-deutscher bildender Künstler, der in Berlin lebt. Seine Arbeit umfasst interaktive Installationen, Miniatur-Dia-Malereien und Performances mit Licht & Sound. Seine Kunst erforscht das Feld der analogen und digitalen Medien und konzentriert sich sowohl auf deren Widerspruch als auch auf deren Korrelation. Deshalb hat er sich auch auf die Wiederaneignung und Wiederverwendung elektronischer Technologien spezialisiert.

In Spahns immersiven audiovisuellen Performances verschmilzt die technisch unterschiedliche Produktion von Bildern und Tönen. Dabei wird der Datenstrom eines digitalen Projektors hörbar, während der durch elektromagnetische Felder von Spulen und Motoren erzeugte Klang visualisiert wird.


Spahn ist fasziniert von Mustern und Strukturen, sei es in Grafik, Foto, Video oder elektronischer Technik. Er sucht die Schönheit der Störung herauszuarbeiten und untergräbt damit die perfekte Oberfläche, die die zeitgenössische neue Medienindustrie zu erreichen versucht.

Für seine Kreationen erforscht er die Fähigkeiten der Hardware, wobei er ständig an ihre Grenzen stößt, um sie in den Dienst seines künstlerischen Konzepts zu stellen. In jüngster Zeit hat er analoge Synthesizer sowie analoge Computer und analoge neuronale Netzwerke entwickelt und nutzt sie, um abstrakte Licht- und Klangskulpturen zu schaffen.

Spahn ist Fakultätsmitglied der Sound Studies und Sonic Arts, Universität der Künste, Berlin, Deutschland.

Spahn präsentierte seine Arbeiten in nationalen und internationalen Ausstellungen und war auch auf internationalen Festivals für Medienkunst vertreten.

Derzeitige Ausstellung: Kybersonor meets Vision

Echo State Networks

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Echo State Networks, die audio-visuelle Verarbeitung des Rechenprozesses in einem analogen neuronalen Netz, 2019

Das erste Lied, das ein Computer intonierte, war in den 1970er Jahren, als ein IBM 704 in den Bell Labs "Daisy Bell" sang. Das gleiche Lied sang die künstliche Intelligenz HAL-9000 im Film "2001: Odyssee im Weltraum" von Stanley Kubrick.
Aber warum sollte eine KI menschliche Lieder singen?
Würden sie nicht ihre eigenen Beats und Melodien bevorzugen?
Die Klangstrukturen, die durch die ewige Oszillation analoger neuronaler Netze erzeugt werden, sind der mögliche Soundtrack, wenn die technologische Singularität erreicht ist und die KI die Macht übernimmt. An diesem Punkt in der Zukunft, wenn die Technologie unkontrollierbar wird - wie der Mathematiker John von Neumann in den 1950er Jahren voraussagte - werden die Überreste der menschlichen Zivilisation wahrscheinlich eine Art "Echo State Network" hören.

Die Installation wirft die Frage auf: Kann man das Feuern von Neuronen hören? Hat ihr Aktionspotenzial eine Tonhöhe und eine Klangfarbe? Wie sehen die Muster und Strukturen eines neuronalen Netzwerks aus und wie klingen sie? Und was passiert, wenn das Netzwerk diese Klänge und Muster ebenfalls hört - und diese Informationen wieder in das Netzwerk einspeist?

Im Zentrum der Klanginstallation "Echo State Network" von Wolfgang Spahn steht ein künstliches analoges neuronales Netzwerk, das Klangmuster und hörbare Strukturen erzeugt. Die Schaltung des Neurons ist eine Adaption eines frühen neuronalen Modells, das ursprünglich von dem japanischen Mathematiker Shun'ichi Amari zur Erklärung des menschlichen Herzschlags entworfen wurde. Dabei wurden dem Netzwerk der Faktor Zeit und die Rückkopplung hinzugefügt. Im Vergleich zu Facebook- und Google-Netzwerken ist dieses neuronale System viel komplexer und vielfältiger in seiner Erscheinung. Man kann sagen, dass dieses analoge künstliche Netzwerk viel mehr die chaotische menschliche Natur widerspiegelt als die digitalen KI-Implementierungen. Als Teil seines  Analog Computer Confetti  hat der Künstler einen analogen elektrischen Schaltkreis geschaffen, der ein Modell eines Neurons nachahmt. Mehr als 150 der Confetti Neurons bilden eine analoge Version eines so genannten "Echo State Network". Und da das Modell für dieses Neuron entwickelt wurde, um unseren Herzschlag zu erklären, wird dieses Netzwerk oszillieren, pulsieren und die komplexesten Muster erzeugen, die man sehen und hören kann.


Patagonian Pattern M

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Der Real - Existing - Token (RET) von "Patagonian Pattern" besteht aus einigen patagonischen Flechten und Moseshexen, die für den Ton und das Bildmaterial des Videos verwendet wurden, sowie einem modifizierten Raspberry Pi Videoplayer. Alles ist in Epoxy eingebettet und somit ist jeder RET einzigartig.

Ein audiovisuelles Gemisch aus patagonischen Strukturen, 2021

Installation

Die Arbeit "Patagonian Pattern" von Wolfgang Spahn ist eine audiovisuelle Erkundung der mathematischen Theorie des Chaos. Im Mittelpunkt stehen Benoit Mandelbrots Ideen der Selbstähnlichkeit fraktaler Strukturen in der Natur. Die Klänge analoger Synthesizer und analoger neuronaler Netze ergänzen den visuellen Aspekt der Selbstähnlichkeit der Natur Patagoniens sowohl im großen als auch im makro-/mikroskopischen Maßstab.
Elektrische Signale, sowohl für Audio als auch für Video, wurden von analogen Schaltkreisen erzeugt, die auf Strange Attractors, Fibonacci-Reihen, chaotischen Oszillationen und Feedback-Schleifen basieren. Darüber hinaus zeigt das Werk makroskopische und mikroskopische Muster, Texturen und Strukturen von Flechten, Moos und Algen, überlagert von Luftaufnahmen aus Flugzeugen und mit einem Drachen. Die Textur von Flechten und Moos wurde mit Laserstrahlen aufgenommen. Diese modulierten Wellen wurden in Ton umgewandelt und zusätzlich als Farbinformation in Videosignalen verwendet.
Die Luftaufnahmen der Vögel wurden während der Magellan 2020 Residency von der Künstlerin mit einem selbst entwickelten Kite Airal Video System gefilmt. Der Einsatz von Drohnen war verboten, da sich Puerto Williams in einer Militärzone befindet.

Die Arbeit wurde mit Unterstützung des Goethe-Instituts Chile und der Universität von Magallanes Punta Arenas durchgeführt.

 

 

 

 

 

   

ACI-Mediathek

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METAWORSE, by Grotesk.Group 
Markgrafenstraße 86,10969 Berlin
Ausstellung 21.01.- 04.03.2023 

 
 


 
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Teil von Vorspiel Berlin 2023
Sechskanal Videokunst-Installation

metaworse' ist nicht nur ein Einblick in den manifesten Fehltritt eines fragwürdigen Wunschdenkens und den Drang einer Gruppe von Narzissten, um jeden Preis in ihre grenzenlose, geliebte Realität zurückzukehren, sondern auch eine Systemkritik, die ihre Tradition in einem fast aktivistischen Ansatz findet. grotesk.group präsentiert die letzten Minuten der Flucht und einen Blick in die Psyche einer Handvoll fragwürdiger Charaktere, die wir lieber in keiner unserer Realitäten haben möchten.
metaworse" ist eine Arbeit, die sich in einem Dialog aus Kurzfilm und fünf generativen Porträts präsentiert.
 
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